Eine komplette Anlage mit Presse, Ballenwickler und Förderer verbraucht nicht mehr als 10-40 kW/h. Das Resultat ist eine niedrige Leistung von etwa 1-1,5 kW pro fertigen Ballen.
Dank der speziellen Konstruktion der Presse ist der Energieverbrauch gering. Die Funktionen der Presse werden elektro-hydraulisch angetrieben. Die Presskammer hat rotierende Seiten und die Beschickungsmatte ruht auf den Kugellagerrollen.
Durch das Fehlen von Sauerstoff in den Rundenballen kommt es in der Innenseite zu keiner Gärung. Deswegen besteht bei der Lagerung keine Gefahr durch die Entstehung von Methane. Giftige Substanzen können nicht ausgelaugt werden, da die Stretchfolie effektiv das verhindert, dass das Wasser in den Ballen eindringt (vorausgesetzt, dass die Ballen nicht in Wasser getaucht werden).
Die Stretchfolie und das Netz, mit denen die Ballen eingewickelt sind, bestehen aus Polyethylen, das sich bei einer vollständigen Verbrennung zu Kohlendioxid und Wasser umwandelt. Die Kunststofffolie hat nur eine Stärke von 25,30 µm und macht lediglich 0,1-0,2 % des Gesamtgewichts des Ballens aus. Eine Stretchfolienrolle wiegt ca. 17 kg und reicht für ungefähr 18 Ballen.
Das Netz besteht aus umweltfreundlichem Polyäthylen. Eine Netzrolle wiegt ca. 30 kg und reicht für ungefähr 100 Ballen.
Die Stretchfolie ist zwar dünn, aber sehr reissfest. Dies gewährleistet die hermetische Einhüllung des Materials, die den Austritt von Abfall verhindert und die Abbauprozesse stoppt. Der Abfall ist komprimiert und mit Stretchfolie, in luftdichten Ballen gewickelt. Ohne Sauerstoff können die Prozesse der Gärung und des Abbaus nicht gestartet werden.
Der Abbau des Abfalls umfasst zwei verschiedene Prozesse - den aeroben und den anaeroben. Die aerobe Phase besteht im Wesentlichen im Abbau in Form von Oxidationsreaktionen, der CO2. produziert. Thermische Zersetzung und Selbstentzündung können die Konsequenzen dieser Phase sein.
Während des anaeroben Abbaus, werden drei verschiedene stoffwechselaktive Bakteriengruppen aktiv und den Abfall so hydrolytisch, aceto¬gen und zum Schluss methanogen abbauen. Dieser Bioabbau, in denen die organischen Substanzen als Nährstoff sowie als Oxidationsmittel wirken, ist das Resultat eines koordinierten Vorgangs vieler verschiedener Bakterienarten in sequentiellen Reaktionen.
Jede Störung in einem solchen System kann einige Schritte der biochemischen Reaktionen verzögern oder beschleunigen, was die Abbaugeschwindigkeit und Energie-/Massenverluste im gelagerten Material beeinflusst. Da durch das Flexus Ballenverpackungssystem die Eindringung des Sauerstoffs und Wassers in den Abfall verhindert ist, wird der biochemische Prozess mehr oder weniger völlig angehalten.
Die ersten Tests der Lagerung von Abfällen in Rundballen wurden von der Universität Lund in Schweden durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden später durch unabhängige Institutionen in anderen Ländern bestätigt.
Es wurden die Gas- und Temperaturentwicklung, sowie die Material und Energieverluste im gelagerten Ballen gemessen.
Es wurden hierbei drei verschiedene Arten von Abfällen gelagert, Brennstoff aus Müll (BRAM, zerkleinert), an der Quelle getrennte Abfälle und unsortierter Hausmüll (Siedlungsabfälle).
Am Anfang kommt es kurz zu einem aeroben Abbaus, der dauert, bis der restliche Sauerstoff verbraucht wird, worauf ein sehr stabiler Zustand folgte. Keine erhebliche Temperaturerhöhung oder Entstehung von Methan- wurden beobachtet, auch nicht nach einem Jahr und die meisten biologischen und Oxidationsreaktionen wurden praktisch gestoppt.
Um die Auswirkungen der Teilchengröße zu untersuchen, wurde zerkleinerte Haushaltsmüll in derselben Art studiert. Man beobachtete auch in diesem Fall keine Bildung von Methan.
Die folgende Grafik zeigt die Gas- und Temperaturentwicklung eines Ballens in der Studie der Universität Lund.
Gas und Temperaturentwicklung im gelagerten Müll (Hausmüll), Ballen Nr. N1 | ||||
Gewicht der Ballen N1 (14.2.95) | 976 kg | pH-Wert im Deponiesickerwasser | 4.2 | |
Insgesamt Masseverlust (8.8.95) | 8 kg | pH des Abfalls | 5.5 | |
Material | Haushaltsabfälle | Feuchtigkeit (Gew.-%) | 45 |